Foto © Erica Overmeer
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Erdgeschoss
Disegno © brandlhuber+ emde, schneider
Obergeschoss
Disegno © brandlhuber+ emde, schneider
Schnitt
Disegno © brandlhuber+ emde, schneider
Disegno © brandlhuber+ emde, schneider

Antivilla

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Anno
2014

Beim Umbau des Stofflagers des VEB Obertrikotagen „Ernst Lück“ am Krampnitzsee, südwestlich von Berlin, sollte von einer üblichen bauphysikalischen Ertüchtigung der Außenhülle abgesehen werden. Stattdessen galt es, die hohen Baustandards in Frage zu stellen und sich experimentell mit einem Verständnis von Architektur als Umwelt auseinanderzusetzen.

Gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Pichler entwickelten Brandlhuber+ ein Konzept, das eine Anpassung an die neuen Nutzungsanforderungen als Atelier- und Wohngebäude mittels weniger gezielter Eingriffe erlaubt. Das Satteldach aus Asbest-Wellplatten wurde abgetragen und durch ein neu konzipiertes Flachdach ersetzt, das zudem konstruktiv als Überzug ausgebildet ist, sodass bis zu fünf Meter breite Wandöffnungen in das vorhandene Mauerwerk geschlagen werden können; die groben Fensterdurchbrüche unterstreichen die materielle Präsenz des Bestands. Im Inneren wurde das Gebäude entkernt, nichttragende Wände entfernt. Zudem wurde im Obergeschoss ein Funktionskern mit Badezimmer, Küchenzeile und Sauna eingefügt. Der Saunaofen bildet den Mittelpunkt differenzierter Temperaturzonen, die von innen nach außen kühler werden und durch transparente Vorhänge aus PVC-Folien gegeneinander abgegrenzt werden können, wobei der großzügige Raumeindruck erhalten bleibt. Während im Winter die beheizte Nutzfläche auf einen Kernbereich von circa 50 Quadratmetern schrumpft, dehnt sie sich in den anderen Jahreszeiten entsprechend aus. Gegenläufig zu den Temperaturzonen bilden sich differenzierte Helligkeitszonen heraus, die den verschiedenen funktionalen Bedürfnissen gerecht werden.

Damit greifen Brandlhuber+ Reyner Banhams Konzept der „Architektur der wohltemperierten Umwelt“ (1969) auf und kombinieren die beiden von Banham unterschiedenen Prinzipien der Raumbildung miteinander, wobei die vorgefundene Hülle das Prinzip der „konstruktiven“ und die temperaturabhängige Zonierung im Inneren das der „energiegesteuerten“ Raumbildung verkörpern. (Text: Anh-Linh-Ngo & Achim Reese)

Architekten
brandlhuber + emde, schneider, Berlin (DE)

Tragwerksplaner
PICHLER Ingenieure GmbH, Berlin (DE)

Auszeichnungen
Mies van der Rohe Award 2015 [Nomination / Mixed use]
Deutscher Architekturpreis 2015 [Anerkennung]
Deutscher Bauherrenpreis Modernisierung 2015 | „Hohe Qualität – Tragbare Kosten“ im Wohnungsbau [Besondere Anerkennung]
Brandenburgischer Baukulturpreis 2015 – Bauen im Kontext [Sonderpreis]
DAM Preis für Architektur in Deutschland 2015 [FINALIST]
DGNB Preis "Nachhaltiges Bauen" 2016 [FINALIST]
Caparol Architekturpreis 2016: Farbe - Struktur - Oberfläche [3. Preis]
BDA Preis - Auszeichnung guter Bauten im Land Brandenburg 2016 [Auszeichnung]

Baubeginn
2010

Fertigstellung
2014

Baugrundstück
1.466 m2

Hauptnutzfläche (HNF)
440 m2

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