© Marcus Ebener
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LWL – Museum für Kunst und Kultur

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Standort
Münster, Deutschland
Jahr
2014
Bauherrschaft
Landschaftsverband Westfalen - Lippe
Team
Martina Weiss, Laura Sudbrock
Architekten
Staab Architekten GmbH

Nach mehrjähriger Bauzeit hat im September 2014 das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster wiedereröffnet. Erweitert um einen Neubau von Staab Architekten, der mit einem Bestandsbau aus dem Jahr 1908 verbunden ist, kann das Museum seine Sammlung jetzt in 51 Ausstellungsräumen präsentieren. Flankiert werden diese von einer Bibliothek, einem Auditorium, Erschließungs- und Verweilzonen, einem Buchladen und Restaurant. Das durchkomponierte Beleuchtungskonzept von Licht Kunst Licht bietet nicht nur eine flexible Ausstellungsbeleuchtung, sondern setzt auch die Architektur in Szene.

Ziel war es, ein Beleuchtungskonzept zu entwickeln, das dem Museum zum einem als Mehrspartenhaus gerecht wird, aber auch die hohen Ansprüche an eine museale Beleuchtung eines zeitgemäßen Museumsbetriebes erfüllt. Nicht die Leuchte als Objekt stand im Vordergrund, sondern vielmehr die selbstverständliche Integration des Kunstlichts in die klare Architektursprache, sodass Licht spürbar wird, die Lichtquelle selbst aber verborgen bleibt.

Neben dem Umgang mit der architektonischen Struktur des neuen Museums hatte sich Licht Kunst Licht zur Aufgabe gesetzt, dem Besucher eine Lichtführung durch das Innenleben des Hauses zu bieten, welche ihn auf dem Weg durch das Museum – vom ersten Schritt in das Foyer bis zu den Ausstellungsräumen des 2. Obergeschosses – wie ein roter Faden begleitet. Dabei war es von zentraler Bedeutung, dass verschiedene Bedürfnisse der Ausstellungsbeleuchtung durch ein verbindendes Lichtelement über alle Bereiche erreicht werden, welches die Möglichkeit einer flexiblen Lichtlösung für die Dauer- und Wechselausstellungen bietet.

In den Ausstellungsräumen wurde speziell für das Museum eine bisher einzigartige Lichtlösung realisiert. Ein entlang der Wände verlaufender, in die Decke integrierter Kunstlichtrahmen schafft hier ein ruhiges Deckenbild und gibt den Ausstellungsmachern trotzdem flexibles Licht für die freie Anordnung der Exponate an die Hand. In der Fuge zwischen dem Lichtrahmen und dem raummittigen Deckenfeld verläuft eine Stromschiene. In ihr lassen sich Strahler frei positionieren. Sie setzen in engstrahlenden Varianten Lichtakzente auf ausgewählte Kunstwerke oder erhellen breitstrahlend größere Bereiche und Objekte.

Aber auch der Umgang mit dem Tageslicht und der Blickbezug der Besucher nach außen war speziell in den Ausstellungsräumen mit Oberlichtern und dem Foyer eine besondere Herausforderung. Im obersten Geschoss verfügt das Museum über fünf Oberlichtsäle. Großformatige, mittig angeordnete Tageslichtdecken bringen hier die Dynamik des natürlichen Lichts in den Innenraum. Um für die Kunstwerke gefährliche direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden, wurde ein Glasverbund mit mikroprismatischem Layer im Scheibenzwischenraum verbaut. Er lässt nur diffuses Himmelslicht passieren. Die Lichtmenge kann über ein Rollo reduziert werden. Ein weiteres Rollo steht zur Verfügung, um den Tageslichteintrag komplett zu blockieren. Eine raumseitige, leicht transparente Membrandecke fungiert als zusätzlicher Filter. Um eine identische Kunstlichtstimmung wie in den anderen Ausstellungsbereichen auch in den Oberlichtsälen zu erreichen, kommt hier ebenfalls die Kombination aus umlaufenden Lichtrahmen und Stromschienenstrahlern zum Einsatz.

Neben dem Neubau wurden auch die denkmalgeschützten Arkadengänge des Altbaus grundsaniert, welche auf zwei Ebenen ein großzügiges Atrium umlaufen. Als verbindendes Lichtelement fiel die Wahl auf ein umlaufendes, sehr filigranes Leuchtenprofil, welches raummittig auf Höhe der Kapitelle abgependelt wurde, um die Gewölbe indirekt in Licht zu tauchen, als auch kleine Lichtköpfe für die direkte Beleuchtung von Kunst vorzusehen.

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