Erweiterung Schulanlage Haldenstein

Haldenstein, Schweiz
Foto © Lukas Murer
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Architekten
Horváth Pablo
Standort
Haldenstein, Schweiz
Jahr
2023
Bauherrschaft
Stadt Chur

Situation
Das neue Schulhaus und der Mittagstisch sind vom Dorfzentrum her erkennbar und markieren den räumlichen Abschluss der Kernzone. Die für Haldenstein typische Siedlungsstruktur von Plätzen und Gassen wird weitergestrickt, die Neubauten werden damit in den lokalen Kontext eingebunden. Sie bilden ortsbaulich eine neue klare, selbstverständliche Situation.
Durch den Abstand des Schulhauses zur Strasse und durch das leichte Abdrehen entsteht ein sicherer Zugang zum Schulareal sowie ein dreiseitig räumlich gefasster, geschützter Pausenhof. Eine Linde in chaus-sierter Fläche ist in die Grundrisskonzeption eingebunden und erzeugt eine stimmungsvolle Atmosphäre.

Schulhaus und Kindergarten
Der gesamte Schulbetrieb, inklusive Kindergarten, ist in einem kompakten Gebäude untergebracht. Die zwei Hauseingänge trennen die Kindergärtner von den Primarschülern. Im Parterre liegt der Doppelkindergarten mit einem eigenem, vom Pausenbereich der Schule abgewandten südseitigen Zugang und Aussenraum. Der angrenzende Spielplatz ist während der Schulzeit dem Kindergarten vorbehalten, aber ausserhalb des Schulbetriebs auch öffentlich zugänglich. Das für Haldenstein identitätsstiftende Thema Burgen wird bei der Gestaltung des Kinderspielplatzes auf verschiede Art aufgenommen, so z.B. auch bei der Materialisierung des Unterstandes in Stampfbeton. Letzterer bildet durch die Positionierung einen gassenartigen, eher kleinmassstäblichen Eingangsbereich für die Kindergärtner.
Auf der Nordwestseite, direkt beim Zugang zum Schulareal, ist das Schulhaus erschlossen. Im ersten bis dritten Obergeschoss befindet sich die Lernlandschaft der Primarschüler. Alle Klassenzimmer sind übereck angelegt und haben eine zweiseitige Ausrichtung. Die daraus entstehende kreuzartige Grundrissstruktur bietet Zonen von unterschiedlicher Aufenthaltsqualität und einen allseitigen Ausblick ins Freie. Die Abtrennung des Treppenhauses ermöglicht es, die Erschliessungszonen als Erweiterung der Klassenzimmer und Gruppenräume zu nutzen. Dadurch entsteht eine grosse Nutzungsflexibilität; sowohl ein Schulbetrieb im klassischen Sinn mit abgetrennten Zimmern als auch eine offene, raumübergreifende Unterrichtsform kann umgesetzt werden.

Eine Hülle aus Holz und Glas umfasst die tragende Betonstruktur des Schulhauses. In ihrer Gliederung und Differenzierung akzentuiert die zeitgemässe, nachhaltige Holzfassade die Öffentlichkeit des Gebäudes und in ihrer verspielten, fröhlichen Farbigkeit wird die Tonalität von hiesigen Dorfbauten aufgegriffen.
Das Schulhaus ist in allen Räumen von Tageslicht durchflutet und zeigt sich als freundlicher Ort des Lernens. Der innere Ausbau folgt der Struktur des Gebäudes und erscheint in natürlicher Materialität aus Stein und Holz. So sind die tragenden Elemente - die Innenwände, Fassadenstützen und Decken - in Sichtbeton ausgeführt. Die Einbauten, Türen, Fenster und Garderobenmöbel sind aus Lärchenholz gefertigt. Die Klassenzimmer sind jeweils mit einer Schrankwand ausgestattet. Darin befinden sich neben viel Stauraum auch die Schulwaschtröge, Leitungsschächte, Sanitär- und Heizungsverteiler sowie die Lüftungskanäle. Eine umlaufende Ablage entlang der Fensterfront bietet eine zusätzliche und ideal belichtete Arbeitsfläche.
Der Pausenplatz ist in Bereiche mit unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten und Nutzungsmöglichkeiten gegliedert. Nebst dem freien Spiel auf Rasen, Hart- und Kiesplatz bietet die schattenspendende Baumgruppe mit dem Brunnen auch Anregung zu kontemplativem Spiel. Die dörflichen Motive der Gassen, Plätze und Brunnen finden in der Aussenraumgestaltung des Schulareals ihre Entsprechung.

Mittagstisch
Der Mittagstisch, als Übergangsort von Schul- und Freizeit, ist in einem separaten Gebäude untergebracht und direkt an den Pausenplatz angeschlossen. Der Gebäudetypus orientiert sich an lokalen Nutzbauten und ist in seiner Kompaktheit leicht überschaubar. Seine Lage ermöglicht schnelle Wechsel vom Innen ins Aus-sen, zwischen Spielen, Essen und Lernen. Die Kopplung an den Turnhallenbau erlaubt eine synergetische Nutzung beider Infrastrukturen. Die Hülle des Mittagstischs besteht aus einem Zweischalenmauerwerk mit einer hölzernen Dachkonstruktion und einem sichtbaren Dachstuhl. Der Sichtbetonsockel und der eingefärbte Aussenputz schaffen eine Eigenständigkeit und gleichzeitig eine Verwandtschaft zum Erscheinungsbild des Schulhauses.

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