Foto © Maja Wirkus
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Maja Wirkus

Bibliothek Kloster Loccum

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Sede
Im Kloster 2, 31547 Rehburg-Loccum, Germania
Anno
2021

Das Bauensemble des über 850 Jahre alten Klosters und ehemaligen Abtei Loccum westlich von Hannover gilt als eines der am besten erhaltenen Zisterzienserklöster nördlich der Alpen.

Im Mittelpunkt des Klosters steht die Ost-West orientierte Stiftskirche mit dem im Süden angrenzenden Kreuzgang, Konventshaus, Slaphus, Calefaktorium und Refektorium. Seit 1820 ist in dem Kloster ein Predigerseminar angesiedelt. Darin werden Vikarinnen und Vikare während der zweiten Ausbildungsphase nach dem Studium zum Pastor bzw. zur Pastorin ausgebildet. Im Rahmen von Kooperationsvereinbarungen sind auch Vikarinnen und Vikare der Kirchen in Bremen, Braunschweig, Oldenburg und Schaumburg-Lippe im Loccumer Seminar.
Das Kloster verfügt über eine umfangreiche Sammlung an historischen Schriften. Diese wurden bisher in verschiedenen, an den Kreuzgang angrenzenden bibliothekarisch genutzten Räumen des Refektoriums und Calefactoriums, sowie der im Jahre 1989/90 gebauten Bibliothek, gelagert.

Der in einem Wettbewerbsverfahren 2016 durch ein Preisgericht prämierte Entwurf von pape+pape sieht den Abbruch des sogenannten Prendelbaus aus den 1970er Jahren vor, der sich städtebaulich unbefriedigend in das bauliche Gesamtgefüge des Klosters integriert hat. Daher sollte die neue Bauaufgabe als Chance genutzt werden, ein konsequentes ganzheitliches Gestaltungsbild zu entwickeln.

Der Bibliotheksneubau des Predigerseminars wird als kompakte zweigeschossige Satteldachfigur entwickelt, die sich städtebaulich als logischer Baustein in das bestehende denkmalgeschützte Klostergefüge einfügt. Die Konturen der angrenzenden Bestandsgebäude werden übergangslos aufgenommen und weitergeführt, so dass trotz der modernen Prägung des Neubaus ein harmonisches Ganzes entsteht. Im Erdgeschoss bleibt die Gebäudeflucht zum Refektorium erhalten, während die Traufkante sich in den Garten vorschiebt. Der hierdurch entstehende Unterschnitt definiert den neuen Eingangsbereich der Bibliothek und sorgt gleichermaßen für eine sensible Überdachung der Treppen- und Rampenanlage, die sich als bauliches Element elegant mit dem Außengelände verschneidet und einen attraktiven Ort zum Verweilen sowie zum „Studieren im Garten“ entstehen lässt.
Vertikal aufgereihte Holzlamellen im Erd- und Obergeschoss, die in ihrer Anmutung metaphorisch an Buchseiten erinnern, schützen die Bibliotheksräume vor intensivem Sonnenlicht und Überhitzung, ohne den herausragenden Ausblick in die umgebenden Freiräume des Klostergartens sowie in Priors Garten zu verwehren.
In dem Bibliotheksneubau werden ca. 120.000 Bände aus unterschiedlichen Zeitepochen aufbewahrt.

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